Unsere Forschung fokussiert sich auf die Effekte von halluzinogenen und entaktogenen Substanzen. Vor allem beschäftigen wir uns mit den akuten Effekten von LSD und MDMA, insbesondere im Bereich der funktionellen Bildgebung, sowie mit möglichen therapeutischen Effekten von LSD bei Angsterkrankungen und Depression. Zudem untersuchen wir systematisch die Evidenz für neurotoxische Effekte von MDMA.

Zusammen mit der Forschungsgruppe von Prof. Matthias Liechti am Universitätsspital Basel haben wir mehrere klinischen Studien zu den Effekten von MDMA, LSD, Meskalin und Psilocybin bei gesunden Versuchspersonen durchgeführt. Hierbei wurden vor allem akuten subjektiven und physiolgoische Effekte, die Sicherheit und der Einfluss auf die Hirnfunktion untersucht. Diese Arbeiten zeigten unter anderem Durchführbarkeit und Sicherheit dieser Studien, zudem wurden Dosis-Wirkungsprofile qualitativ und quantitativ dargestellt sowie die Erkenntnisse über die Einflüsse dieser Substanzen auf die Hirnfunktion gewonnen. Ausserdem konnte auch gezeigt werden, dass LSD positive Langzeiteffekte bei gesunden Versuchspersonen bewirkt.

Aktuell arbeiten wir am Transfer dieser Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung: Aktuell haben wir eine Studie zur Behandlung von depressiven Erkrankungen mittels LSD abgeschlossen. In dieser Studie wurden primär Langzeiteffekte nach einer zweimaligen Gabe der Substanz untersucht.

ABGESCHLOSSENE PROJEKTE

  • Psychological, physiological, endocrine, and pharmacokinetic effects of LSD in a controlled study (link)
  • Effects of methylphenidate, modafinil, and MDMA on emotion-processing in humans: A pharmaco-fMRI study (link)
  • Neuronal correlates of altered states of consciousness (link)
  • LSD treatment in persons suffering from anxiety symptoms in severe somatic diseases or in psychiatric anxiety disorders (link)
  • Role of dopamine, serotonin and 5HT2A receptors in emotion processing (link)
  • Role of the serotonin 5HT2A receptor in LSD-induced altered states of consciousness (link)
  • Direct comparison of altered states of consciousness induced by LSD and psilocybin (link)
  • LSD therapy for persons suffering from major depression (link)

LAUFENDEN PROJEKTE

  • Comparative acute effects of LSD, psilocybin, and mescaline (link)
  • The Role of Personal Experience for the Therapeutic Attitude in the Context of Substance-assisted Therapy Training (link)

HINTERGRUND

Nach der Entdeckung von LSD durch den Basler Chemiker Albert Hofmann in den 1940er Jahren wurde diese Substanz in der Psychiatrie intensiv untersucht. Hierbei stand vor allem die Frage im Fokus, ob sich LSD für die Behandlung von psychischen Erkrankungen eignen könnte. Tatsächlich erbrachten klinische Studien Hinweise auf positive Langzeiteffekte bei Depression, Ängsten und Abhängigkeitserkrankungen nach zeitlich begrenzten Gaben. Ähnliche Effekte wurden nach Verabreichung der verwandten halluzinogenen Wirkstoffe Psilocybin und Meskalin beobachtet. Damit schien sich dieser Ansatz grundlegend von anderen bekannten Psychopharmaka zu unterscheiden, die eine täglich eine Einnahme erfordern.
Obwohl die Psychiatrie im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts große Fortschritte gemacht hat, gibt es immer noch PatientInnen, die auf die etablierten Maßnahmen nicht gut ansprechen und daher als behandlungsresistent gelten. Vor einigen Jahren kam es zu einer weltweiten Renaissance der Forschung zu halluzinogenen Substanzen wobei unter anderem der Forschungsstandort Basel an dieser Entwicklung beteiligt war.

 


ah

               Dr Albert Hofmann