PROJEKTE
Unsere Forschung fokussiert sich auf die Effekte von halluzinogenen und entaktogenen Substanzen. Vor allem beschäftigen wir uns mit den akuten Effekten von LSD und MDMA, insbesondere im Bereich der funktionellen Bildgebung, sowie mit möglichen therapeutischen Effekten von LSD bei Angsterkrankungen und Depression. Zudem untersuchen wir systematisch die Evidenz für neurotoxische Effekte von MDMA.
Zusammen mit der Forschungsgruppe von Prof. Matthias Liechti am Universitätsspital Basel haben wir mehrere klinischen Studien zu den Effekten von MDMA, LSD, Meskalin und Psilocybin bei gesunden Versuchspersonen durchgeführt. Hierbei wurden vor allem akuten subjektiven und physiolgoische Effekte, die Sicherheit und der Einfluss auf die Hirnfunktion untersucht. Diese Arbeiten zeigten unter anderem Durchführbarkeit und Sicherheit dieser Studien, zudem wurden Dosis-Wirkungsprofile qualitativ und quantitativ dargestellt sowie die Erkenntnisse über die Einflüsse dieser Substanzen auf die Hirnfunktion gewonnen. Ausserdem konnte auch gezeigt werden, dass LSD positive Langzeiteffekte bei gesunden Versuchspersonen bewirkt.
Aktuell arbeiten wir am Transfer dieser Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung: Wir haben eine Studie zur Behandlung von depressiven Erkrankungen mittels LSD abgeschlossen. In dieser Studie wurden primär Langzeiteffekte nach einer zweimaligen Gabe der Substanz untersucht. Eine aktuell laufende Studie untersucht die Wirksamkeit von LSD bei Menschen mit Alkoholabhängigkeit.
ABGESCHLOSSENE PROJEKTE
LAUFENDE PROJEKTE
HINTERGRUND
Nach der Entdeckung von LSD durch den Basler Chemiker Albert Hofmann in den 1940er Jahren wurde diese Substanz in der Psychiatrie intensiv untersucht. Hierbei stand vor allem die Frage im Fokus, ob sich LSD für die Behandlung von psychischen Erkrankungen eignen könnte. Klinische Studien erbrachten vielversprechende Hinweise auf positive Langzeiteffekte bei Depression, Ängsten und Abhängigkeitserkrankungen. Ähnliche Effekte wurden nach Verabreichung der verwandten halluzinogenen Wirkstoffe Psilocybin und Meskalin beobachtet. Bemerkenswerterweise stellten sich diese Effekte bereits nach Einnahme weniger Dosen dieser Substanzen ein. Damit schien sich dieser Ansatz grundlegend von anderen bekannten Psychopharmaka zu unterscheiden, die eine tägliche Einnahme erfordern.
Obwohl die Psychiatrie im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts große Fortschritte gemacht hat, gibt es immer noch Patienten, die auf die etablierten Maßnahmen nicht gut ansprechen oder medikamentöse Behandlungen aufgrund von Nebenwirkungen nicht weiterführen möchten. In den letzten Jahren kam es zu einer weltweiten Renaissance der Forschung zu halluzinogenen Substanzen, wobei unter anderem der Forschungsstandort Basel eine Schlüsselrolle in dieser Entwicklung spielte.